Swinmärker Wassermühlen

Mühlen waren nicht nur für die Verarbeitung von Getreide da, sondern auch für so manch andere wichtige Aufgabe. Sie halfen zum Beispiel beim Sägen von Holz und Steinen oder beim Schöpfen und Pumpen von Wasser. Kurzum: Es gibt kaum eine Maschine, die nicht auf die Hilfe von Wind und Wasser angewiesen ist, um (Roh-)Stoffe zu verarbeiten. Die Geschichte der Mühlen reicht bereits über 2000 Jahre zurück. Mühlen sind die Vorläufer unserer gesamten technischen Entwicklung. Mühlen gelten als einzigartige technische Denkmale und als die ältesten Maschinen der Menschheit.

„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp.“ Das Lied ist eines von vielen Liedern über Mühlen. Die Römer brachten die Technik der Wassermühlen mit nach Deutschland. Mit der Kraft des Wassers werden Wasserräder angetrieben, die sich entweder unter- oder oberschlächtig bewegen. Die Menschen nutzten sie nicht nur, um Korn zu mahlen, sondern auch, um andere Maschinen wie Schrotmühlen, Aufzüge und Sägen anzutreiben. Später ersetzten leistungsstärkere Turbinen die hölzernen oder eisernen Wasserräder.

Wassermühle Proitze

Die Proitzer Mühle ist eine der bezaubernden Wassermühlen am Schnegaer Mühlenbach. Sie liegt in der Nähe der Mühlbachquelle, nur etwa zwei Kilometer entfernt. In der Nähe dieser Quelle, bei dem kleinen, malerischen Ort Loitze, liegt auch der „Zwergenstein“ am Galley-Berg, der den Eingang in den „Unnererdschenberg“ markiert. Hierher zog das Zwergenvolk, nachdem es aus einer Mühle an der nahen Dullborn-Quelle bei Gistenbeck vertrieben worden war. Die Geschichte der Proitzer Mühle selbst lässt sich bis ins Jahr 1330 zurückverfolgen. Die ehemalige Getreidemühle mit dem imposanten Mühlengebäude aus dem 19. Jahrhundert wurde von oberschlächtigen Wasserrädern angetrieben und 1943 stillgelegt. Heute wird die Proitzer Mühle als Seminarhaus genutzt.

Wassermühle Jiggel

Seit mehr als 570 Jahren schon liegt die Jiggeler Mühle unmittelbar oberhalb einer befahrbaren Furt. Diese Mühle zeichnet sich noch heute durch eine gut erhaltene Hofanlage aus, die in der Niederungslandschaft des Dumme- und Jeetzelbeckens liegt. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts trieben zwei mittelschlächtige Wasserräder die Getreidemühle und das Schlagwerk der Ölmühle an. Im Jahr 1949 wurden diese durch zwei Turbinen ersetzt. Leider konnte diese Investition das Mühlensterben nicht aufhalten. Heute wird die Jiggeler Mühle als Wohn- und Ferienmühle genutzt. Das Gebäude der Ölmühle wurde 1998 renoviert und 2000 mit einem neuen Wasserrad ausgestattet.